Was waren deine Erwartungen als du Dein Sozialpraktikum bei uns angetreten hast?
Dass ich viel in Kontakt mit Personen, welche eine Behinderung haben, kommen würde. Dass ich es zu schätzen bekomme, dass ich vollkommen gesund. Ich hatte gewusst, was ungefähr meine Aufgaben sein werden, doch ich erledigte sie gerne. Ich dachte, dass ich mit meinen Erfahrungen, welche ich bis jetzt gesammelt habe, ihnen vielleicht in einer Art „helfen“ könnte. Dass ich vielleicht ein bisschen den Tagesablauf von den Personen kennenlernen durfte, wie sie den eigenen Tag gestalten und mit Insieme verbinden. Ich war zuerst ein bisschen skeptisch, ob viele Leute insieme kennen und ob sie kommen würden um Zeit zu verbringen, doch mir wurde gesagt, dass hier sehr viele gerne auftauchen.

Was bedeutet nach deinem Einsatz Insieme Zürich für dich?
insieme ist ein Ort, wo sich Personen treffen können und zusammen Zeit verbringen. Sie erzählen offen über ihre Erlebnisse und teilen sich mit den eigenen Erfahrungen. Es war ein tolles Erlebnis hier arbeiten zu dürfen und hat meine Art und Weise, auf Leute mit verschiedenen Beeinträchtigungen, zu schauen, ziemlich stark verändert. Leute kommen gerne hierher, was mich zuerst ein bisschen erstaunt hatte, doch mit der Zeit „gewöhnte“ ich mich daran.

Gibt es eine Situation oder ein Ereignis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Viele Gespräche mit verschiedenen Leuten. Sie erzählten mit sehr gerne über ihre eigenen Erfahrungen und was sie im Leben erlebt haben. Beim Abendessen vor allem, wenn ich sie fragte, ob sie zum Beispiel eine zweite Portion wollten, schauten sie mir oft in die Augen und Lächelten das meistens. Das fand ich sehr freundlich. Ich war erstaunt wie schnell manche den Kontakt zu mir suchten, was mich jedoch nicht störte.

Unsere Gäste bilden das Herz von Insieme Treff. Wie das Programm sind auch Sie facettenreich und immer für eine Überraschung gut. Wie war deine Beziehung zu Ihnen und wie hat sie sich während deinem Einsatz entwickelt?
Zuerst am ersten Tag, waren manche Personen noch ein bisschen misstrauisch mir gegenüber, doch langsam öffneten sie sich auf mich. Ich hatte vor dem Einsatz keine grosse „Erfahrung“ mit Personen, welche eine Behinderung haben und wenn, dann versuchte ich nicht zu sehr in ihre Nähe kommen. Doch inzwischen habe auch ich mich, solchen Personen Gegenüber, geöffnet, denn sie sind auch Menschen wie ich, sie haben einfach Probleme beim reden, gehen oder sehen. Jetzt bin ich ein bisschen mehr selbstsicher und werde den Kontakt mit solchen Menschen sicher nicht vermeiden wollen.