Welche neuen Erfahrungen hast du in deinem Zivildienst im insieme-Treff gemacht?

Ich hatte bereits früher bei einer Stiftung für und mit Menschen mit Behinderung Zivildienst geleistet und war dort in einer Werkstatt, also am Arbeitsplatz dieser Menschen, im Einsatz. Dies hatte mir gut gefallen, allerdings war dort für die Menschen vorwiegend Arbeit angesagt, und somit keine Zeit, um mit ihnen Dinge zu erleben, die sie in der Freizeit gerne tun, oder etwas vertiefter ins Gespräch zu kommen. Ganz anders im insieme Treff: Hier schätzte ich es sehr, die Menschen in ihrer Freizeit anzutreffen, mit ihnen zu plaudern, Spiele zu machen usw., um sie so von einer anderen Seite kennen zu lernen.

Abgesehen davon waren für mich auch die Erfahrungen im Bereich der Gastronomie eher neu und interessant, also z.B. zu erfahren, worauf ein Koch alles achten muss, wenn er hier für die Öffentlichkeit Lebensmittel zubereitet (Lebensmittel- und Hygienevorschriften usw.) – im Vergleich zum Kochen im privaten Bereich für sich selber oder die Familie. Von den Köchen konnte ich zudem das eine oder andere lernen, wovon ich zukünftig auch in meinem persönlichen Alltag profitieren kann.

Wie hast du die gemeinsame Zeit mit den Gästen erlebt?
Diesen Zivildiensteinsatz hatte ich vor mehr als einem Jahr vereinbart, und war damals auch gleich bei einem Abendessen hier mit dabei. Während dem ganzen Jahr dazwischen war ich aber kein weiteres Mal im insieme Treff. Trotzdem konnte ich mich (zu meinem eigenen Erstaunen) am ersten Arbeitstag an einige der Namen von den Gästen erinnern, die ein Jahr zuvor an dem Abend auch zum Essen mit dabei waren. Es zeigte mir, dass einem die Gäste im insieme Treff mit ihrer aufgestellten, einzigartigen Art auch über längere Zeit positiv in Erinnerung bleiben. Die Zeit mit den Gästen war auf jeden Fall das, was ich am meisten geschätzt habe. Ihr ansteckendes Lachen beispielsweise hat immer wieder Freude gemacht.

Welche Arbeitsinhalte hast du geschätzt, spannend gefunden, eher ungern gemacht, waren anstrengend oder herausfordernd?
Die Putzarbeiten, die ich teilweise übernehmen musste, haben definitiv nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten gezählt. Glücklicherweise fanden die aber in der Regel am Anfang meines Arbeitstages statt, und später konnte ich dann, sobald jeweils die Gäste eintrafen, mit ihnen Zeit verbringen, bei der Essensausgabe mithelfen usw., was mir auf jeden Fall Freude gemacht hat.

Welche Erwartungen hattest du und wie war es wirklich? Wo hat es deinen Vorstellungen entsprochen und wo war es ganz anders?
Da ich auch schon mit Menschen mit Behinderung gearbeitet hatte, konnte ich mir etwa vorstellen, was mich dabei erwarten würde. Ich wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht: Natürlich kann es mal laut und anstrengend werden (was ja aber auch bei Menschen ohne Behinderung nicht anders ist ), aber insgesamt hat es jedenfalls immer Freude gemacht, mit den Gästen den Abend zu verbringen.

Wie hast du es erlebt in einem ständig wechselnden Team (Aushilfen, Freiwillige, Köche etc.) zu arbeiten?
Dadurch, dass mein Einsatz nicht sehr lange gedauert hat, habe ich von den Aushilfen und Freiwilligen nicht sehr viele kennengelernt. Das insieme-Team selbst habe ich sehr positiv erlebt, und freute mich, die Teammitglieder kennen gelernt und immer mal wieder im Treff oder im Büro angetroffen zu haben.